Am Samstag wurden über die Kreis-Einsatz-Zentrale Aichach-Friedberg 259 Einsätze koordiniert. „Zusammen mit den Einsätzen, die nicht über die Kreis-Einsatz-Zentrale hereinkamen, sondern direkt über unsere Feuerwehren vor Ort abgewickelt worden sind, kommen wir vermutlich auf 350 Einsätze im Wittelsbacher Land“, schätzt Kreisbrandrat Christian Happach. Am Sonntag waren allein in Kissing noch etwa 50 weitere Einsätze zu bearbeiten. Auch im restlichen Landkreis waren die Feuerwehren mit den Unwetterfolgen intensiv beschäftigt.
Schwerpunkt im Landkreis war am Samstag die Gemeinde Kissing. Hier mussten die Einsatzkräfte gleich zwei herausfordernde Szenarien bewältigen: Den Einsturz eines Festzeltes, bei dem 12 Menschen verletzt wurden und später die Evakuierung des Altenheimes St. Gabriel mit rund 100 Bewohnerinnen und Bewohnern. 30 Seniorinnen und Senioren, die besondere Pflege benötigen, wurden noch am Samstag in nahegelegenen Seniorenheimen untergebracht. 60 Bewohnerinnen und Bewohner wurden für eine Nacht in die gegenüberliegende Mehrzweckhalle verlegt. Die restlichen Bewohner wurden von Angehörigen aufgenommen. Am Sonntagnachmittag konnten die Bewohnerinnen und Bewohner, die in der Mehrzweckhalle untergebracht waren, auf andere Seniorenheime weiterverteilt werden, unter anderem in das AWO-Heim in Aichach oder das Proseniore in Friedberg. Das Haus St. Gabriel ist aufgrund der Unwetterschäden erst einmal nicht bewohnbar.
Unter anderem wegen der notwendig gewordenen Evakuierung des Altenheims St. Gabriel und der Vielzahl an Einsätzen in Kissing hatte Landrat Dr. Klaus Metzger zusammen mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz am Samstagabend vorübergehend eine Großschadenslage gemäß Art. 15 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes (Großschadensereignis) ausgerufen, um das Zusammenwirken der beteiligten Kräfte am Einsatzort geordnet koordinieren zu können.
Das Bürgertelefon des Landratsamts war am Samstag von 21:30 Uhr bis 0 Uhr erreichbar. In dieser Zeit gingen rund zehn Anrufe ein, in denen erfreulicherweise in erster Linie Hilfe angeboten wurde. Einige Anrufer fragten nach der richtigen Anlaufstelle für individuelle Unwetterschäden.
„Wieder einmal bin ich tief beeindruckt, was unsere Einsatzkräfte das ganze Wochenende über geleistet haben – in Kissing und im ganzen Landkreis. Ich danke allen von Herzen für diese großartige, selbstlose Hilfe!“, zollte Landrat Dr. Klaus Metzger der Blaulicht-Familie im Wittelsbacher Land höchste Anerkennung. „ich kann mich nur wiederholen: Das Wittelsbacher Land ist bei euch in den allerbesten Händen.“
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