Bild (© Landratsamt Aichach-Friedberg, Wolfgang Müller): Das neu gegründete Bündnis für Demokratie im Wittelsbacher Land versteht sich als Plattform für Austausch, Projekte und Engagement – mit dem Ziel, Demokratie im Wittelsbacher Land lebendig, vielfältig und widerstandsfähig zu gestalten.
Mit großer Beteiligung fand am 29. Juli 2025 das erste Treffen des neuen Bündnisses der Partnerschaft für Demokratie Wittelsbacher Land statt. Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Jugend-, Familien- und Bildungsarbeit sowie Kommunalpolitik kamen zusammen, um Strategien zur Stärkung der Demokratie in der Region zu entwickeln. Eingebunden sind auch lokale Initiativen wie „Aichach bleibt bunt“, „Mering ist bunt“ und das „Friedberger Bündnis für Demokratie und Vielfalt“.
Landrat Dr. Klaus betonte in seiner Begrüßung die zentrale Bedeutung demokratischen Engagements: „Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie lebt vom Mitmachen – und von der Vielfalt der Menschen, die sie gestalten.“ Besonders hervorgehoben wurde der Jugendkreistag, der maßgeblich zum Erfolg beim Antrag für das Bundesförderprogramm „Demokratie leben!“ beigetragen hat. Die Sprechenden des Jugendkreistags sind ebenfalls im Bündnis vertreten und bereichern es um die Perspektive der Jugendlichen.
In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmenden zentrale Fragen: Wo zeigen sich Herausforderungen in Bezug auf Demokratie, Vielfalt und Extremismus? Besonders deutlich wurde: Die Vielfalt der Gründe für Demokratie-Skepsis nimmt zu. Dabei spielen sowohl politische Ränder als auch digitale Räume eine große Rolle. Mehrfach genannt wurden problematische Dynamiken in sozialen Medien – insbesondere die zunehmende Desinformation und Hassbotschaften. Es brauche Räume für Begegnung und Empathie sowie niedrigschwellige Angebote für Jugendliche – auch außerhalb der „Demokratie-Bubble“.
Das Bündnis entschied beim Auftakttreffen über die ersten drei Förderprojekte:
Die Lange Nacht der Demokratie am2. Oktober 2025 in Friedberg, Aichach und Mering soll mit kreativen, partizipativen Formaten Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Geplant sind unter anderem Workshops, Kunstaktionen, Musik, Lesungen und Mitmachangebote – von Escape Room bis Improtheater. Ziel ist es, Demokratie erlebbar zu machen und das gesellschaftliche Miteinander zu stärken.
Das neue Netzwerk koordiniert künftig nicht nur Maßnahmen, sondern bewertet auch Projektanträge zur Demokratieförderung. Derzeit sind noch reichlich Fördermittel verfügbar. Wichtig: Antragsberechtigt sind gemeinnützige Träger – Kommunen selbst sind ausgeschlossen.
Bei Fragen zum neugegründeten Bündnis oder Anregungen für dessen Arbeit steht Götz Gölitz vom Bildungsbüro zur Verfügung, per E-Mail an goetz.goelitz@lra-aic-fdb.de oder telefonisch unter 08251/924861. Er ist auch Ansprechpartner für alle, die sich für die Demokratie im Landkreis engagieren oder Ideen für Demokratieprojekte verwirklichen möchten.
Der Landkreis Aichach-Friedberg wurde als eine von bundesweit 330 Kommunen für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ ausgewählt. Dessen Ziele sind u.a. die Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft und des bürgerschaftlichen Engagements, die Förderung der Teilhabe aller an der Gesellschaft sowie die Unterstützung von Projekten, die Partizipation und Vielfalt fördern. Das Projekt ist mit einer Laufzeit bis 2032 langfristig angelegt und beschert dem Landkreis eine Bundesförderung von bis zu 100.000 Euro pro Jahr.
