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Aichach-Friedberg
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Erneut eine Million Euro Förderung vom Freistaat für die Geburtshilfe im Krankenhaus Friedberg

28.01.2025

Das vom Landkreis Aichach-Friedberg für das Wirtschaftsjahr 2023 getragene Gesamtdefizit der Kliniken an der Paar betrug einschließlich eines Tilgungszuschusses für den Teilneubau Aichach rund 6,9 Mio. Euro, allein auf die Hauptabteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus in Friedberg entfielen davon gut 1,9 Mio. Euro. Der Freistaat Bayern hat dem Landkreis für das Defizit dieser Hauptabteilung nun mit Bescheid vom 18.12.2024 eine Förderung in Höhe von 1,0 Mio. Euro gewährt. In bewährter Weise konnten in Zusammenarbeit zwischen der Regierung von Oberfranken als Förderbehörde und dem Landratsamt somit ein weiteres Mal Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention in Anspruch genommen werden. Dieser Zuwendung liegt die Richtlinie zur Förderung der Geburtshilfe in Bayern zugrunde. Danach werden vom Freistaat Bayern 85 Prozent des Defizits einer Geburtshilfeabteilung übernommen, maximal aber die nun gewährten 1,0 Mio. Euro.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte: „Ich freue mich, dass wir im Rahmen unseres Förderprogramms ‚Zukunftsprogramm Geburtshilfe‘ den Landkreis Aichach-Friedberg mit einer Million Euro unterstützen können. Als Freistaat setzen wir uns dafür ein, dass es auch weiterhin eine wohnortnahe stationäre Versorgung gibt – und das betrifft ganz besonders die Geburtshilfe. Seit dem Start des Förderprogramms 2019 wurden bayernweit über 130 Millionen Euro bewilligt. Dadurch konnten und können zahlreiche Geburtshilfestationen im ländlichen Raum, die sich in ihrer Region als Hauptversorger etabliert haben, unterstützt werden.“

Die Förderrichtlinie definiert eine Reihe von Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. So muss der Landkreis ganz oder teilweise dem ländlichen Raum nach dem Landesentwicklungs- programm zugeordnet und in dem betroffenen Krankenhaus müssen im Jahr mindestens 300, maximal aber 800 Geburten betreut worden sein. Ferner muss diese Zahl mindestens 50 Prozent der Neugeborenen im Landkreis betragen. Mit 658 Geburten im Jahr 2023 liegt man unter der maximal zulässigen Zahl und es konnten erneut alle Kriterien erfüllt werden. Der Landkreis erhielt bereits für die vergangenen Jahre vom Freistaat eine Förderung für die Geburtshilfe, die sich seit Beginn des Programms für das Wirtschaftsjahr 2018 inklusive der nun bewilligten Mittel für 2023 auf bislang rund 5,7 Mio. Euro summiert. Landrat Dr. Klaus Metzger zeigt sich zufrieden über den Förderbescheid, der kurz vor Weihnachten eingetroffen war.

2024 wurden im Krankenhaus Friedberg insgesamt 593 Geburten betreut, wovon 319 der Neugeborenen ihren Wohnsitz im Landkreis Aichach-Friedberg haben. Damit eröffnet sich auch im aktuellen Jahr die Fördermöglichkeit durch den Freistaat Bayern.

Die Förderrichtlinie des Freistaates gliedert sich in zwei Säulen. Neben der beschriebenen Säule 2 zum Defizitausgleich für Geburtshilfeabteilungen in Kliniken gibt es zudem die Säule 1, die der Unterstützung, Stärkung und Sicherung der geburtshilflichen Hebammenversorgung dienen soll. Damit wird dem Landkreis Aichach-Friedberg ermöglicht, die Arbeit der Beleghebammen im Krankenhaus Friedberg finanziell zu fördern. Ziel dieser Maßnahme ist es, langfristig die Versorgung mit Beleghebammen am Krankenhaus Friedberg zu sichern. Daneben erfolgt aus diesen Fördermitteln eine Anschubfinanzierung für das 2021 eröffnete Geburtshaus in Aichach.