Bild (© Barbara Biller): Unter Anleitung von Imkerin Ute Lensing erfuhren die Aindlinger Mittelschüler, wie eng unser Lebensstil mit dem Schicksal der Bienen verknüpft und dass Naturschutz nicht abstrakt ist, sondern ganz konkret mit unserem täglichen Handeln in Verbindung steht.
Was Nachhaltigkeit wirklich bedeutet, lernt man nicht nur aus Büchern. Man muss sie erleben, gestalten und mit anderen teilen. Genau das haben die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen der Mittelschule Aindling in den vergangenen beiden Schuljahren getan: Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts verbanden sie praktisches Lernen mit sozialem Miteinander. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften und dem AWO-Seniorenheim vor Ort schufen sie einen Raum, in dem Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lebendig und generationenverbindend wurde.
Zu Beginn des Projekts standen zentrale Themen nachhaltiger Entwicklung im Fokus: Klimaschutz, Artenvielfalt und Ressourcenbewusstsein. Mit Unterstützung von Imkerin Ute Lensing von Honiglandschaften lernten die Jugendlichen, wie eng ihr Alltag mit dem Schicksal der Bienen verbunden ist. Der direkte Kontakt mit einem Bienenvolk machte deutlich, dass Naturschutz nicht abstrakt ist – sondern eine Frage des täglichen Handelns. Auch die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen wurden greifbar: Zum Beispiel, wie die Bestäubungsleistung von Insekten unsere Ernährung sichert.
Im Anschluss folgten praktische Aktionen: Mit selbst hergestellten Seedballs – kleinen Kugeln aus Ton, Erde und Wildblumensamen – bepflanzten die Jugendlichen Wildblumeninseln an der Schule und im Garten des Seniorenheims. Neue Insektenhotels wurden gebaut, bestehende instandgesetzt. Der Höhepunkt war ein gemeinsamer Tag im Seniorenheim: Statt bloßer Gartenarbeit entwickelte sich ein lebendiger Austausch zwischen Jung und Alt, geprägt von gegenseitigem Interesse und Wertschätzung.
Abgerundet wurde das Projekt durch einen Besuch am Bienenstand, bei dem die Jugendlichen ein Bienenvolk hautnah erleben und sogar eigenen Honig schleudern konnten. „In der Arbeit mit den Jugendlichen spürt man, wie viel Potenzial in praktischer Naturbildung steckt“, so Eva Rösch und Luna Winter vom Bildungsbüro des Landratsamtes Aichach-Friedberg. „Das Säen von Wildblumen und der Bau von Insektenhotels verändern nicht nur Gärten, sondern auch Denkweisen.“
Am 20. Mai, dem Tag der Wildbienen, präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit und die Projektergebnisse mit großem Stolz. Das Zusammenspiel aus schulischer Bildung, außerschulischen Partnern und sozialen Einrichtungen überzeugte dabei auf ganzer Linie.
„Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für gelungene Bildung für nachhaltige Entwicklung: praxisnah, partizipativ – und vor allem sinnstiftend“, resümiert Lehrkraft Barbara Biller. „Solche Initiativen zeigen, wie sich globale Nachhaltigkeitsziele konkret vor Ort umsetzen lassen.“
Weitere Informationen zur Förderrichtlinie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) gibt es auf der Internetseite des Bildungsbüros.