Bild (© Landratsamt Aichach-Friedberg, Hengge)
Eine besondere kulinarische Begegnung gab es im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus im Jugendzentrum Friedberg: Statt allein am heimischen Herd zu stehen, übernahmen Jugendliche selbst die Regie und bereiteten am 21. März, dem Tag gegen Rassismus, Speisen aus verschiedenen Ländern zu. Pünktlich zu Sonnenuntergang um 18:32 Uhr wurde dann Iftar gefeiert und das Fasten gemeinsam gebrochen. Unterstützt wurde dieses besondere Event durch eine Förderrichtlinie des Bildungsbüros des Landkreises Aichach-Friedberg, die die Integration anderer Kulturen zum Ziel hat.
Die Vielfalt der servierten Gerichte spiegelte die kulturelle Diversität der Teilnehmenden wider und bot allen Anwesenden die Möglichkeit, neue kulinarische Traditionen kennenzulernen. Besonders für nicht muslimische Gäste war es eine bereichernde Erfahrung, mehr über die symbolische Bedeutung des Fastenbrechens mit Datteln und Wasser zu erfahren. „Die Stimmung ist ganz wunderbar und besonders. Ich habe immer nur von Iftar gehört, aber es nun selbst mitzuerleben, ist für mich ein einzigartiger Moment“, so ein Teilnehmer der Abendrunde.
Eigens konzipierte Kahoot-Quize und Flaggen-Malaktionen
Alina Loos, Leiterin des Jugendzentrums in Friedberg, resümiert begeistert: „Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement die über 50 Jugendlichen traditionelle Speisen zubereitet haben. Die gegenseitige Unterstützung bei den verschiedenen Gerichten hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und gezeigt, wie bereichernd kultureller Austausch sein kann“.
Spielerisch, so der O-Ton der Leitung, sei das Stichwort für die Sensibilisierung gegen Alltagsrassismus. Ergänzend zur kulinarischen Erfahrung fanden außerdem noch interaktive Bildungsangebote im Jugendzentrum statt. Eigens konzipierte Kahoot-Quizze sollten die Jugendlichen unter anderem bei der selbstkritischen Reflexion alltagsrassistischer Äußerungen unterstützen.
Ein weiteres Highlight war die kreative Flaggen-Malaktion, bei der Jugendliche die Flaggen ihrer Herkunftsländer gestalteten, die nun die Fassade des Jugendzentrums zieren.
„Wusstest du, dass die Flagge Syriens zwei Versionen hat?“, war eine der Fragen, die im Flaggen-Workshop zu einer intensiven Diskussion anregte und zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den historischen Hintergründen des Landes führte.
Eva Rösch und Luna Winter aus dem Bildungsbüro unterstützen den Ansatz der inspirierenden Präsentation der Länder mit einem Augenzwinkern: „Oft sind uns nicht alle Länder der Welt präsent – umso wertvoller ist es, dass die Jugendarbeit hier mit Neugierde und Offenheit Wissen vermittelt“.
Mit einem hohen Migrationsanteil spiegelt das Jugendzentrum Friedberg die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft wider und unterstützt mit Veranstaltungen wie dieser den interkulturellen Austausch.