Landrat Christian Knauer
Zum Geleit 6
Dr. Hubert Raab
Die hl. Afra im Landkreis Aichach-Friedberg 7
Michael Schmidberger
Die Schiltberger Gusskuchen – Ein Metallfund aus der Bronzezeit 21
Gudrun Schmid
Latrinen – Spiegelbilder der Lebensgewohnheiten 32
Helmut Rischert
Die Herren von Adelzhausen und ihre Burgen 41
Prof. Dr. Wilhelm Liebhart
Der Großgrundbesitz des Klosters Altomünster um Mering und Friedberg 61
Bettina Brühl, M.A.
Die Franziskaner vom Klösterchen bei Dasing (1588 – 1614) 85
Gabriele Raab
Joseph Wörndle, ein Uhrmacher aus Völs 94
Wolfgang Brandner
Triumphtore – In Friedberg ein Triumphtor für König Max I. Joseph 103
Horst Lechner
Aichach war mir Hölle und Höhle zugleich 114 (siehe Leseprobe)
Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler
Nahrung und Mahlzeiten in der vorindustriellen Gesellschaft 127
Helmut Rischert
Das Gemeindearchiv Steindorf 150
Leseprobe
Aichach – die Hölle und Höhle des Andreas Steub
Andreas Steub schreibt über seine Herkunft in seinem Tagebuch: „In der ihres Alters wegen ehrwürdigen, nicht unschönen ehemaligen Reichsstadt Ravensburg in Oberschwaben erblickte ich am 29. November 1769 das Licht der Welt. Mein Vater Tomas Fridolin Steub war Kupferschmied und die Mutter Maria Anna Bader die Tochter eines Oberförsters der Deutschordenskommende Mainau, eine reizende, fruchtbare Insel im Bodensee. Von meiner Kindheit will ich wenig erwähnen. Die Leute hatten mich gerne und sagten mir oft, daß ich ein guter und fleißiger Knabe sei. Meine Mutter hingegen, die streng gegen ihre Kinder war, schalt mich häufig einen bösen und ungehorsamen Buben. Ich glaube, dass beide Unrecht hatten.“ Mit elf Jahren war er Primus in der Elementarschule, lebte ab dem 14. Lebensjahr für vier Jahre im Kloster in Petershausen und vollendete dann seine Gymnasialzeit im Kloster der Karmeliter in Ravensburg. Nach seinem Studium wurde er Elementarschullehrer und 1798 städtischer Registrator in Ravensburg. Von 1808-1822 bekleidete er das Amt des königlich bayerischen Distrikts-Stiftungsadministrators in Aichach. Neun Kinder gebar ihm seine Frau in dieser Zeit in Aichach wovon nur vier überlebten. Nach einer Zwischenstation in Augsburg bewarb sich Steub als Universitätsadministrator nach München und bekam als fähiger Beamter die Stelle. „Am 25. Februar 1850“, wurde er im Alter von 80 Jahren, „in einer feyerlichen Versammlung fast aller Universitätsprofessoren und des Dienstpersonals mit dem Ludwigsorden dekoriert und mit einem angemessenen Gnadengehalt“ in den Ruhestand verabschiedet. Der stets treue Staatsdiener Andreas Steub starb 1859 im Alter von 90 Jahren in München.