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Aichach-Friedberg
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Altbayern in Schwaben 2016

 

Helmut Rischert

 

Burg, Schloss und Hofmark Baar 7

Dr. Gerd Michael Köhler

Lorenz Luidl aus Mering (um 1645–1719) 35

Gabriele Raab

Die hl. Kümmernis und das arme Geigerlein und ihre Darstellungen im Wittelsbacher Land 69

Bettina Brühl M. A.

Der Aichacher Rentamtmann Simon von Zwack als Illuminat (1776–1785). Zur Biographie eines der Aufklärung verpflichteten kurfürstlichen Beamten 79

Rainer Roos

Die Luft im Markte Inchenhofen ist vergiftet wegen der schädlichen Gräber Ausdünstungen. Die Friedhofsverlegung 1803 97

Dr. Hubert Raab

Vor 200 Jahren: 1816 – Das Jahr ohne Sonne 109

Franz Riß

Das Gruin-Haus in Todtenweis. Ein neues Heimatmuseum mit 500-jähriger Geschichte 129

Susanne Kühnlein-Vollmar M. A.

Alte Mühle Unterschneitbach – Ein Drama in vier Akten . 155

Dr. Margaretha Schweiger-Wilhelm M. A.

Ich bleibe ein Wesen eigner Art – Therese Prinzessin von Bayern (1850–1925) 167

Gerhard Mayer

Der Weißstorch Ciconia ciconia im Wittelsbacher Land 181

Leseprobe

Vor 200 Jahren: 1816 – Das Jahr ohne Sonne

Die Menschen der Krisenjahre zwischen 1815 und 1818 hatten keinerlei Ahnung, was hinter dem andauernden schlechten Wetter steckte. Sehr viele Menschen, vor allem auf dem Land, sahen im unaufhörlich schlechten Wetter eine Strafe des Himmels. Wenige Jahre zuvor war die Säkularisation über sie hereingebrochen. Kirchliche und staatliche Anordnungen hatten ihnen die Wallfahrten verboten, die kirchlichen Bräuche eingeschränkt. Kapellen waren abgerissen, Feldkreuze entfernt, Klöster waren enteignet und verkauft, die Mönche entlassen, ihre Kirchen zum Teil sogar abgerissen worden. Man würde sich ja wundern, wenn der Himmel nicht zuschlagen würde. Noch im Monat März 1811 war z. B. in Todtenweis die überflüssige Kapelle im hiesigen Friedhof abgebrochen worden, und wurden die Steine zur Erbauung einer Schulstube vom Landrichter zu Aichach verordnet. Jetzt errichtete man z. B. in Pöttmes 1817 wieder eine Kapelle, die an die Hungersnot des vergangenen Jahres erinnern sollte. Auch in Motzenhofen entsann man sich offensichtlich, dass die bereits 100 Jahre alte Kirche noch nicht benediziert war und holte dies schleunigst nach. Anschließend ließ man in ihr zur Abwendung der die Ernte zerstörenden Unwetter wöchentlich Schauermessen lesen.