Bild (© Lennart Dittmer, LWG)
Im zweiten Projektjahr „Mähgutverwertung von Straßenbegleitgrün und anderen öffentlichen Flächen“ der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, an welchem sich der Landkreis Aichach-Friedberg zusammen mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg beteiligt, steht kommende Woche wieder die Mahd der Testflächen in der Modellgemeinde Sielenbach an. Im Fokus haben die Projektbeteiligten die Schaffung eines linearen Biotopverbundes zur Steigerung der Artenvielfalt mit gleichzeitiger Schaffung von Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft direkt vor Ort. Auch diesmal werden moderne Mähtechniken getestet. Dabei sollen im aktuellen Projektjahr die Empfehlungen für eine ökologische Mahd noch besser umgesetzt sowie ein neues Logistikkonzept geprüft werden.
Wichtige Abstimmungsprozesse im Hintergrund
Im Hintergrund liefen seit der letzten Mahd wichtige Abstimmungsprozesse. Im Zuge eines Netzwerkstreffens im Dezember letzten Jahres, zu dem viele interessierte Landwirte, Entscheidungsträger und auch Netzwerker gekommen waren, wurde beispielsweise der lokal ansässige Maschinenring Wittelsbacher Land e.V. als weiterer Partner auf die Vorhaben in der Region aufmerksam. Und hat sich seitdem mit seinem Team engagiert in die komplexe Materie eingebracht. Als zugehöriger Dachverband hat sich auch das Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V. mit seinen Kompetenzen im Zuge der erst kürzlich neu geschaffenen Projektstelle für den Bereich Umwelt, Biodiversität und Klima unterstützend eingebracht. Auch am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg haben Mitarbeitende lösungsorientierte Voraussetzungen für das aktuelle Projektjahr geschaffen. Und dazu mit der Verwaltungsgemeinschaft Dasing, die zu der Modellgemeinde Sielenbach gehört, zusammengearbeitet.
Darüber hinaus wurde eine Arbeitsgruppe im Landratsamt gebildet, die das Thema sowie Umsetzungsmöglichkeiten aus Perspektive jeweiliger Fachgebiete begleitet und diskutiert. In anschließenden Gesprächen mit interessierten Biogasanlagenbetreibern und beteiligen Gemeindevertretenden wurden erste gangbare Lösungswege abgestimmt.
Es braucht einen langen Atem
„Es ist wichtig, dass es Keimzellen für die Entwicklung nachhaltiger Strategien, möglichst unter Einbezug lokaler Landwirte, gibt. Wir sind dankbar, dass sich die Gemeinde Sielenbach sowie der Landkreis Aichach-Friedberg den komplexen Herausforderungen der Thematik Verwertung von Mähgut öffentlicher Flächen stellt“, sagt Lennart Dittmer. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Es bleibe trotzdem mit langem Atem abzuwarten, inwiefern sich durch die im Projekt erhobenen Daten, die angestoßenen Lösungswege und initiierten Netzwerke nachhaltige Veränderungen einstellen könnten. Selbstverständlich sollen die gewonnenen Erkenntnisse zum Abschluss des Modellprojektes der Öffentlichkeit im Rahmen eines weiteren Netzwerktreffens wieder präsentiert werden.
Nähere Informationen bei der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Aichach-Friedberg, Manuela Riepold unter Telefon 08251/92-392 oder per E-Mail unter manuela.riepold@lra-aic-fdb.de