Bild (© Silke Paulus): Im Rahmen des Projekts „Unser Pausenhof wird grün und essbar – für Mensch und Tier“ hat die Klasse 7a der Mittelschule Stätzling mehrere Hochbeete gebaut und bepflanzt.
Die Mittelschule Stätzling setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Bildung: Unter dem Motto „Unser Pausenhof wird grün und essbar – für Mensch und Tier“ hat die Klasse 7a ein beeindruckendes Projekt gestartet. Das Schulgelände verwandelt sich in eine grüne Oase, die nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gemeinschaft zugutekommt.
Im Rahmen ihres Projekts pflanzen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a Nutzpflanzen und insektenfreundliche Blumen in Hochbeeten, die aus Industriepaletten gebaut wurden. Unterstützt werden sie dabei von der Gemüsegärtnerei Breumair aus Stätzling. Der Klassenleiter, Herr Glaser, erläutert: „Unser Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie wichtig Nachhaltigkeit im Alltag ist. Durch den eigenen Anbau von Nahrungsmitteln erfahren sie direkt, welchen Wert Lebensmittel haben und wie wir durch verantwortungsvolles Handeln die Umwelt schützen können.“
Dank der Förderrichtlinie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Bildungsbüros im Landratsamt Aichach-Friedberg kann dieses Projekt realisiert und umgesetzt werden. Es steht im Einklang mit den BNE-Nachhaltigkeitszielen, die darauf abzielen, Wissen über nachhaltige Entwicklung zu vermitteln und Handlungskompetenzen zu fördern. „Die Schülerinnen und Schüler lernen durch praktische Erfahrungen, wie sie nachhaltig wirtschaften und die Biodiversität fördern können“, erklärt Bildungsmanagerin Luna Winter. „Sie verstehen, dass ihre Entscheidungen und Handlungen, etwa der Kauf regional produzierter Lebensmittel, direkte Auswirkungen auf die Umwelt haben.“
Der Planungsprozess an der Mittelschule Stätzling begann mit der gemeinsamen Entscheidung, selbst Hochbeete zu bauen und die entsprechenden Pflanzen auszuwählen. Schon im Frühjahr besuchten die Gartenfachexperten die Schule und brachten ihr Wissen und ihre Materialien ein. „Diese Kooperation zeigt, wie wichtig es ist, lokale Gemeinschaften in Bildungsprojekte einzubeziehen“, so Jugendsozialarbeiterin Silke Paulus. „Durch die Unterstützung von ortsansässigen Experten können wir den Schülern fundierte, praxisnahe Kenntnisse aus der eigenen Lebensrealität vermitteln.“
Bald darauf setzten die Schülerinnen und Schüler ihre Pläne in die Tat um und bauten drei Hochbeete. Sie nutzten recycelte Materialien und lernten dabei wichtige Techniken des nachhaltigen Bauens. „Diese handwerklichen Fähigkeiten sind ein wesentlicher Bestandteil der BNE, da sie zeigen, wie man ressourcenschonend und kreativ arbeiten kann“, erklärt ihr Klassenlehrer.
Danach wurden die Beete mit verschiedenen Gemüsesorten und Kräutern bepflanzt. „Durch das Anpflanzen und die nötige Pflege der Pflanzen erwerben die Jugendlichen Kenntnisse über biologische Anbaumethoden und den Schutz der Pflanzenwelt“, betont Eva Rösch aus dem Bildungsbüro. Der praktische Umgang mit den Pflanzen stärkt das Bewusstsein für die Bedeutung der natürlichen Ressourcen und die Notwendigkeit ihres Schutzes.
Kurz vor den Pfingstferien konnten die Schülerinnen und Schüler bereits den ersten Salat und die ersten Radieschen ernten. „Diese Ernteerfahrung ist zentral für das Verständnis von Kreisläufen in der Natur“, sagt eine Schülerin. „Sie zeigt uns, wie nachhaltig erzeugte Lebensmittel besser schmecken und welche Anstrengungen dahinterstehen.“
„Dieses Projekt fördert nicht nur Umweltbewusstsein, sondern auch soziale Kompetenzen und Teamarbeit“, hebt Silke Paulus hervor, die das Projekt „Schulgarten“ initiiert hat. „Gemeinsame Erfolge und das Erleben von Nachhaltigkeit im Schulalltag stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Verantwortung füreinander und für unsere Umwelt.“
Bis zu den Sommerferien wurden die Hochbeete und Blumenkästen weiter gepflegt und das Gemüse und die Kräuter geerntet. Für den Herbst ist geplant, die Beete mit Herbstgemüse zu bepflanzen. „Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche die Prinzipien der Nachhaltigkeit verinnerlichen und weitertragen“, so die Stimmen aus dem Bildungsbüro des Landratsamts über die Förderrichtlinie BNE. „Langfristig hoffen wir, dass sie diese Erfahrungen in ihrem Alltag anwenden und so zu Multiplikatoren für nachhaltiges Denken und Handeln werden.“
Das Projekt der Mittelschule Stätzling ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Schulalltag integriert werden kann. Es zeigt, wie Schülerinnen und Schüler durch praktisches Lernen befähigt werden, aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite des Landratsamtes.
Bild (© Silke Paulus): Noch vor den Sommerferien konnten die Nachwuchsgärtnerinnen und Nachwuchsgärtner eine reiche Ernte einfahren.