Auf Initiative der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes treffen sich der Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Betreuungsstelle, Frauenhaus und Beratungsstellen aus dem Landkreis sowie der angrenzenden Regionen regelmäßig zum Runden Tisch „Häusliche Gewalt“. Im Hinblick auf den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November kam die Runde zuletzt Anfang des Monats zusammen.
Markus Bommler, stellvertretender Leiter der PI Aichach, fasste die Ergebnisse der Statistik zur Häuslichen Gewalt im Landkreis der vergangenen fünf Jahre zusammen und bestätigte eine Zunahme von Gewaltdelikten. Besonders alarmierend sind demnach die Zahlen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, die meist im eigenen Zuhause stattfinden.
Dies bestätigte auch Marie-Jeanette Gillmann aus der Beratungsstelle VIA – Wege aus der Gewalt in Augsburg bestätigen. Der Großteil der 116 eingegangenen Fälle von Gewalt im Jahr 2024 kamen von Frauen.
Eine erfreuliche Nachricht hatte die Verantwortliche des Frauenhauses Augsburg zu vermelden: Dank staatlicher Fördermittel konnte das Frauenhaus von bisher 21 auf 30 Wohnplätze für schutzbedürftige Frauen mit Kindern erweitert werden. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2025 geplant und nennt sich dann “Frauen- und Kinderschutzhaus“. Der Landkreis Aichach-Friedberg finanziert jährlich fünf der dreißig Plätze für Frauen in Not.
Die Gleichstellungsstelle des Landratsamtes nutzt den “Tag gegen Gewalt an Frauen“ regelmäßig, um die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen. Im vergangenen Jahr wurden rote Umschläge mit Zahlen und Fakten zu Gewaltdelikten gegen Frauen am Stadtplatz verteilt, heuer zeigte die VHS Aichach den Kinofilm „Morgen ist auch noch ein Tag“, bei dem die Gleichstellungsbeauftrage des Landratsamtes, Beate Oswald-Huber, die Kinobesucher mit einigen Informationen einstimmte.